Klassenstruktur und Unterrichtsgestaltung

Wenn Kinder in die Schule kommen, wollen und sollen sie viel Neues lernen. Genauso wichtig ist es jedoch, dass ihre schon vorhandenen Kompetenzen und Begabungen beachtet und weiter gefördert werden. Da jedes Kind andere Voraussetzungen mitbringt, ergeben sich unterschiedliche Lernwege.

Ziel unserer Schule ist nach wie vor Kinder individuell nach ihrem Leistungsvermögen zu fördern und das eigenständige, selbstverantwortliche Lernen und Handeln über differenzierende Methoden zu entwickeln.

Der Schülerrat

Nach dem Bildungsauftrag der Schule bedeutet Lernen mehr als nur Unterricht. Es beinhaltet auch eine politische Dimension: Das Einüben demokratischer Auseinandersetzung, sich eine eigene Meinung bilden und/ oder die Interessen einer bestimmten Gruppe vertreten können.

Jede Klasse wählt einmal pro Schuljahr einen Jungen und ein Mädchen als Klassensprecher bzw. Klassensprecherin.

Diese sind gleichzeitig Delegierte ihrer Klasse in den Sitzungen des Schülerrates.

Unter der Leitung einer Lehrkraft und der Schulsozialarbeiterin trifft sich einmal monatlich dieser Schülerrat zur Besprechung aller die Schule angehenden Fragen. Die Delegierten haben die Aufgabe, in der Sitzung angesprochene Vorhaben, Probleme und Ergebnisse ihren Mitschülern mitzuteilen, deren Meinung einzuholen und die Rückmeldung zum Schülerrat sicherzustellen.

Die Lehrerkonferenz erhält einen Arbeitsbericht durch die Schulsozialarbeiterin bzw. die anleitende Lehrkraft. Die Schulleitung informiert die Schulkonferenz über die Arbeit im Schülerrat.

Jahrgangsübergreifendes Lernen

Als Antwort auf die Verschiedenheit (Heterogenität) der Kinder eines Jahrganges haben wir uns in der Eingangsphase (Jahrgangsstufe 1 und 2 = E-Klassen) ausschließlich für das jahrgangsübergreifende Lernen entschieden. Dabei lernen die Kinder der Jahrgangsstufen 1 und 2 in allen Fächern gemeinsam.

Nach Durchlaufen der Eingangsphase in 2 oder 3 Jahren steigen die Kinder auf in die 3. Jahrgangsstufe. Hierfür werden die Kinder der verschiedenen E-Klassen, unter Berücksichtigung von Freundschaften, zu jahrgangshomogenen Klassengemeinschaften zusammengelegt.

Differenziertes Lernangebot

Die Angebote speziell in Deutsch, Mathematik und HWS sind dabei so gestaffelt, dass jedes Kind Aufgaben gemäß seines Lernvermögens findet.

Bei der Arbeit nach einem WOCHENPLAN oder auch bei der WERKSTATTARBEIT versteht sich die Lehrkraft mehr und mehr als Lernbegleiter.

Sie bereitet das Material so auf, dass die Kinder sich die Inhalte möglichst selbstständig erarbeiten und aneignen. Daneben gibt es immer auch Phasen, in denen gemeinsam gelernt wird.

Fehlerkultur

Für uns ist es selbstverständlich, dass Kinder Fehler machen. Fehler gehören für uns zum Lernen dazu. Sie sind Stolpersteine, die stutzig machen und zum Nachdenken anregen. Nicht mehr jedes falsche Wort, nicht mehr jede falsch gerechnete Aufgabe wird vom Lehrer verbessert. Punktuell greifen wir Fehler auf und heraus, besprechen diese mit dem Kind und geben gegebenenfalls gesondertes Übungsmaterial.

Rituale und Kultur

Der Schulalltag in der Hohlwegschule ist eingebettet in Rituale. Wir wollen unser Zusammenleben in der Schule bewusst gestalten. Uns ist der Umgang miteinander in der gemeinsam verbrachten Zeit sehr wichtig.

Rituale strukturieren sowohl den zeitlichen Ablauf als auch das räumliche Geschehen. Rituale sind in der Hohlwegschule eingebunden in die Schulgemeinschaft. Sie können

  • Halt geben
  • Sicherheit vermitteln
  • helfen Ängste zu reduzieren
  • den Tagesablauf strukturieren
  • soziale Gemeinschaften stabilisieren
  • den Aufbau sozialer und persönlicher Identität unterstützen
  • Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten schaffen
  • helfen, leichter zu lernen
  • für die Kreativität Freiräume schaffen
  • kleine Merkhilfen sein

„Rituale können die Orientierungsbojen sein, die Mädchen und Jungen psychischen Halt geben, ihnen Vertrauen in ihr Umfeld, das erhebende Gefühl des Dazugehörens schenken“ (Susteck 1996)

Wir unterscheiden hier in Rituale, die:

  • sich auf Arbeitssituationen beziehen
  • sich auf das Zusammenleben beziehen
  • helfen, den Alltag zu strukturieren
  • helfen Eigenverantwortung und Aufgaben zu übernehmen

Einige Rituale sehen in den einzelnen Klassen etwas unterschiedlich aus. Die folgenden Rituale werden an der Hohlwegschule praktiziert. Dabei gibt es in Abhängigkeit zur Klassenlehrerin / zum Klassenlehrer Unterschiede.

 

Integrationsklassen / Inklusionsklassen

Es gibt Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder speziellem Förderbedarf, die mehr Zeit für das Lernen der Inhalte brauchen. Kinder, die in ihrem dritten Schulbesuchsjahr große Probleme mit dem Lernen zeigen, werden sonderpädagogisch untersucht. Um ihnen das Lernen zu erleichtern und Lernerfolge zu ermöglichen, richten wir bei Bedarf Klassen als sogen. Integrations- bzw. Inklusionsklassen ein. In diesen Klassen werden dann alle Kinder z.T. von ihrer Klassenlehrerin und einer Förderlehrerin zusammen unterrichtet.

Hausaufgaben

Hausaufgaben dienen der Übung. Die Zeit, die für die Anfertigung der Hausaufgaben aufgewendet werden sollte, richtet sich nach der Jahrgangsstufe, manchmal aber auch nach dem individuellen Leistungsvermögen. In der heutigen Grundschule ist es üblich, dass nicht alle Kinder einer Klasse dieselben Hausaufgaben anzufertigen haben.